Allgemeine Informationen zum Isolationswiderstand und zu Isolationsmessungen
Elektrische Anlagen und Geräte müssen spezifische Isolationseigenschaften aufweisen, die auf ihre Bau- und Betriebsweise und das Einsatzgebiet abgestimmt sind, da sie sonst nicht sicher und zuverlässig eingesetzt werden können. Dem Isolationswiderstand und dessen Überprüfung kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Er ist einer der maßgeblichen Parameter zur Gewährleistung der Sicherheit von elektrischen Systemen. Grundsätzlich gilt beim Isolationswiderstand: Anschlusskabel, Schalter, Gehäuse und andere Sicherheitsvorrichtungen müssen mit Werkstoffen isoliert sein, die einen besonders hohen Widerstand haben, sodass der Strom nur dort fließt, wo es für die Funktion des Gerätes notwendig ist. Nur so kann gewährleistet werden, dass eine elektrische Anlage störungsfrei funktioniert und gleichzeitig für den Benutzer gefahrlos zu bedienen ist.
Der Isolationswiderstand als Sicherheitsfaktor
Während der Betriebslaufzeit eines elektrischen Gerätes lässt die Qualität der verbauten Isolierwerkstoffe und der damit verbundene Isolationswiderstand unvermeidlich nach. Die Gründe hierfür sind insbesondere Umwelteinflüsse und eine gewisse unvermeidliche Abnutzung der Isolatoren. In der Folge verlieren die Isolatoren ihren gewünschten Isolationswiderstand, es kann zu Leck- oder Fehlerströmen kommen. Solche Fehlerströme können zu Elektrounfällen, Schäden an Anlagen, zu Produktionsausfällen und nicht zuletzt zu Verletzungen von Personen führen. Aus diesen Gründen wird der Isolationswiderstand bei vielen industriellen Anlagen und bei der Produktion von elektronischen Geräten streng überwacht.
Bestimmung des Isolationswiderstandes
Der Nachweis des Isolationswiderstandes durch Messungen für elektrische Betriebsmittel in vielen Zusammenhängen vorgeschrieben und wird durch Normen definiert. Die Messung dient der Beurteilung der Funktionsfähigkeit und Sicherheit. Mängel können so oft frühzeitig erkannt werden. Neben der Eingangsprüfung bei der Inbetriebnahme von neuen oder reparierten Geräten oder Anlagen sind regelmäßige Isolationsmessungen jedoch auch unabhängig davon sinnvoll. Mit ihrer Hilfe lassen sich Defizite an der Isolierung entdecken und vorbeugende Wartungsmaßnahmen können ergriffen werden.
Der Isolationswiderstand in der Mess- und Regeltechnik
Der Isolationswiderstand wirkt als Parallelwiderstand zum Messwiderstand. Er führt so zu einer Verringerung der Temperaturanzeige. Bei der Herstellung und Anwendung von Widerstandsthermometern ist auf einen ausreichend hohen Isolationswiderstand zwischen Leiter und Schutzgehäuse sowie zwischen den Leitern untereinander zu achten. Die DIN EN 60751 beschreibt die Isolationswiderstände, die in jedem Fall erreicht werden müssen: Sie müssen bei Raumtemperatur (15°C bis 35°C) gemessen mit Gleichstrom (10 bis 100 V) bei einer relativen Luftfeuchte <80% mindestens 100 MΩ betragen. Da mit steigender Temperatur der Isolationswiderstand geringer wird, wird auch in Abhängigkeit zur Temperatur der Isolationswiderstand vorgegeben: Dieser ist mit max. 10 V Gleichstrom zwischen allen Leitern und dem Schutzrohr zu messen. Ursachen für ein Absinken des Isolationswiderstandes sind: Feuchtigkeit innerhalb der Isolationsmaterialien, Verdampfung von Leiterwerkstoffen und eine gewisse Leitfähigkeit der Isolationsmaterialien.